Nervenirritation
Nerven kontrollieren Muskeln – Dorntherapie
Das Zusammenwirken von Nerven und Muskeln lernt man in der Ausbildung Dorntherapie im Institut für Reflexzonentherapie in Kelkheim nahe Frankfurt/Wiesbaden/Mainz/Darmstadt.
Jeder Rückenmarksnerv (Spinalnerv) kontrolliert und versorgt ein bestimmtes Nervensegment. Er ist das „verlängerte Gehirn“ in einem bestimmten Körperabschnitt. In diesem Rückenmarkssegment steuert er Muskeln, Sehnen, Organversorgung, Stoffwechsel, Blut- und Lymphzirkulation. Er steuert alle Körperstrukturen in diesem Bereich. Wenn ein Spinalnerv infolge einer Wirbelverschiebung eingeklemmt wird, ist er in seiner Funktion gestört. Diese Wirbelfehlstellung führt dann zur Unterversorgung des zugehörigen Nervensegments. Eine Nervenirritation (Reizleitungsstörung eines Spinalnervs) kann unterschiedliche Krankheitsbilder zur Folge haben, je nachdem welcher Nerv bzw. welche Nervenfaser betroffen ist.
Was sind die Konsequenzen daraus für eine erfolgreiche Therapie?
– Nur Muskulatur zu bearbeiten (massieren), ist häufig nicht ausreichend. Manchmal bewirkt eine sanfte Massage, dass verschobene Wirbel wieder in ihre Normalposition zurückgleiten. Bei hartnäckigen Wirbelblockaden und langanhaltenden Beschwerden, erreicht man mit einer klassischen Massage meist wenig. Wenn die Massage zu fest ist, kann sogar das Gegenteil passieren: die Muskeln blockieren und verhärten. Der Zug auf die verschobenen Wirbel wird noch stärker und die Beschwerden nehmen zu. Hier bestätigt sich die Arndt-Schulz-Regel: „sanfte Reize regen an, starke Reize hemmen, stärkste Reize lähmen“.
– Nur Übungen (Krankengymnastik, Dehnungen, usw.) zu machen, ist oft nicht ausreichend. Manchmal können Übungen und Dehnungen die Muskeln so lockern, dass der Zug an den blockierten Wirbeln nachlässt und diese zurückrutschen können. Wenn die Dehnungen zu stark sind bzw. zu lange ausgeführt werden, kann sich die betroffene Muskulatur noch mehr verspannen. Der Zug auf die verschobenen Wirbel wird noch stärker und die Beschwerden nehmen zu. Auch hier gilt die Arndt-Schulz-Regel.
– Wirbelfehlstellungen sollten korrigiert werden, damit der Druck auf die Rückenmarksnerven behoben wird! Die Spinalnerven sind dann wieder voll funktionsfähig und die durch die Nervenirritation verursachten Beschwerden verschwinden.
Wie werden Nervenirritationen mit der Dorntherapie behandelt?
Nervenirritationen sind oft die Folge von Wirbelfehlstellungen (Wirbelverschiebungen), die mit der Dorntherapie (auch Wirbelsäulentherapie nach Dorn und Breuss oder Dornmethode genannt) korrigiert werden können. Sie ist eine einfache, sanfte gefühlvolle Methode zur Behandlung vieler Erkrankungen, die mit der Wirbelsäule und den Gelenken zusammenhängen. Die Wirbelkorrektur nach der Dorntherapie ist keine Chiropraktik! Nach Dorn und Breuss gibt es keine plötzlichen und ruckartigen Bewegungen an den Wirbeln des Klienten. Der Klient ist immer aktiv an der Behandlung und am Heilungsprozess beteiligt.
Vor der Dorntherapie wird in der Regel die vitalisierende Wirbelsäulenmassage nach Breuss durchgeführt. Die Breuss-Massage ist eine sanfte, energetische Rückenmassage mit Johanniskrautöl, die seelische und körperliche Verspannungen löst und die Regeneration von unterversorgten Bandscheiben unterstützt. Sie ist die ideale Vorbereitung für die darauffolgende Korrektur der Wirbelfehlstellungen.
Wenn der Dorntherapeut verschobene Wirbel erfühlt hat, kann er sie mit Daumen- oder Fingerdruck richtigstellen. Meist arbeitet der Behandler vom Steißbein bis zum 8. Brustwirbel am stehenden Klienten, vom 8. Brustwirbel bis zum obersten Halswirbel (Atlas) am sitzenden Klienten. Nach leichtem Einölen der Wirbelsäule gleiten die Daumen oder Zeigefinger des Behandlers rechts und links neben den Dornfortsätzen der Wirbel vom Steißbein bis zum Hals nach oben. Der geübte Dornanwender spürt dabei jede Fehlstellung der Wirbel. Durch sanften bis stärkeren, seitlichen Druck gegen den verschobenen Dornfortsatz wird die Fehlstellung korrigiert. Der Klient pendelt während der Korrektur vom Steiß bis zum 8. Brustwirbel mit dem gegenüberliegenden Bein, bei der Richtigstellung der restlichen Brustwirbel mit dem gegenüberliegenden Arm. Bei der Behandlung der Halswirbel schüttelt der Klient mit leichten Links-/Rechts-Bewegungen den Kopf während der Behandler sanft gegen die verschobenen Halswirbel drückt. Oft sind schon unmittelbar nach der Wirbelkorrektur Schmerzen oder andere Symptome verschwunden oder gelindert. Manchmal genügt eine Behandlung nach Dorn und Breuss, um Wirbelfehlstellungen zu beheben, bei länger bestehenden Wirbelverschiebungen und starken Muskelverspannungen sind meist mehrere Behandlungen notwendig, bis der Klient sich wieder richtig wohlfühlt. Wesentlich zum Therapieerfolg tragen die Selbsthilfeübungen der Dornmethode bei, die jeder Klient gezeigt bekommt, mit der Empfehlung sie mehrmals täglich zu machen, um Beschwerden zu lindern und auch als Vorbeugung.
Siehe auch:
Wirbelsäulentherapie nach Dorn und Breuss
Ausbildung Dornmethode und Breussmassage
Spinalnerven und Wirbelsäulentherapie nach Dorn und Breuss
Wirbelfehlstellungen und Dornmethode
Wirbelfehlstellungen und mögliche Folgen – Erweiterte Liste